Heilige der Woche


19.03.2018.-25.03.2018.
Eva Maria Nielsen und Team, Dänemark



DER HEILIGE ABSALON VON LUND

Der Heilige Absalon von Lund
Bischof, Ratgeber des Königs, Feldherr

♣ Geboren - im Jahr 1128
♣ Gestorben - im Jahr 1201
♣ Gedenktag - der 21. März

Sein Herkunft

Der dänische Bischof wird im Volksmund auch "Axel" genannt.

Absalon von Lund wird am 21. März gefeiert. Der Name kommt aus dem Hebräischen und hat eine wunderbare Bedeutung: Vater des Friedens. Allerdings kann man darüber streiten, ob Absalon den Frieden brachte. Denn lange hat er als Feldherr die Kriege gegen die wendischen Seeräuber unterstützt. Zumindest nach dem Sieg wurde es friedlicher auf der Ostsee.

Wer war Absalon von Lund?

Geboren wurde Absalon 1128 i Fjerritslev als Sprössling einer der bedeutendsten Familien Dänemarks, dem Adelsgeschlecht Hvide, das u. a. das Benediktinerkloster Sorø gestiftet hatte. In Absalons Elternhaus wuchs der spätere König Waldemar als Ziehsohn auf. Waldemar und Absalon wurden Freunde, und ihre Freundschaft sollte ein Leben lang halten, denn Absalon stand später als Ratgeber an der Seite Königs Waldemar.

Als Absalon achtzehn Jahre alt war, zog sein Vater Asser Rig sich ins Benediktinerkloster Sorø zurück und lebte ein monastisches und zurückgezogenes Leben. Absalon dagegen trat immer mehr ins Rampenlicht der Politik. Erst studierte er in Paris Theologie und Kirchenrecht und danach, als er dreißig Jahre alt war, wurde er zum Bischof von Roskilde geweiht. Später übernahm er auch noch das Erzbistum Lund und wurde damit Primas der Kirche in Dänemark, das damals auch weite Teile Schwedens umfasste.

König Waldemar schätzte Absalon nicht nur als Freund, sondern auch als Ratgeber. Sie träumten von einer starken dänischen Vorherrschaft im gesamten Ostseeraum. 1168 eroberten sie Mecklenburg und die Insel Rügen. Absalon förderte den christlichen Glauben, indem er - seinem Vater ähnlich – Klöster gründete. Aber er hatte auch andere Themen, die ihm wichtig waren: der Kirchenzehnt und die Einführung des Zölibats.

Noch heute, selbst wenn es inzwischen historisch umstritten ist, gilt Absalon als der Gründer der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, denn 1167 hat Bischof Absalon mit dem Bau der Bischofsburg "Havn" zum Schutz der Hafensiedlung begonnen. Sie stand dort, wo heute das Schloss Christiansborg steht.

1185 beauftragte Absalon den Mönch und Schreiber Saxo Grammaticus, ein umfangreiches Geschichtswerk zu schreiben, die Gesta Danorum (die Taten der Dänen). Sie ist eine in lateinischer Sprache geschriebene Geschichte Dänemarks, die immer noch als wichtige Quelle früh-nordischer Geschichte gilt, u. a. weil sie auch die nordischen Geschichten und Sagen überliefert.

Bischof Absalon starb am 21. März 1201 und wird am 21. März verehrt.

Heilig ohne Heiligsprechung

Bischof Absalon wird als einer der großen dänischen Heiligen verehrt. Aber er wurde niemals heiliggesprochen.

Warum ist Roskilde eine wichtige Stadt?

Früher war Roskilde eine der wichtigsten Städte in Dänemark; heute ist es eine kleinere Provinzstadt. Im 10. Jahrhundert, als die dänischen Wikinger in ganz Europa als Plünderer gefürchtet waren, wurde dort vom dänischen König die erste Kirche gebaut, die sich über die Jahrhunderte zur Grabstätte der meisten dänischen Herrscher entwickelte. Die Kathedrale von Roskilde ist ursprünglich ein Bau in Backsteingotik, doch an das Kirchenschiff wurde im Laufe der Jahrhunderte Grabkapellen für die Herrscher angebaut. Verbunden mit dem Hauptschiff, haben sie alle ihren ganz individuellen Stil.

Warum ehren die Kopenhagener den Bischof Absalon?

Die Kopenhagener ehren ihren Stadtgründer nicht als Bischof, sondern mit dem martialischen Reiterstandbild auf dem Højbro-Platz.

Wovon handeln die Gesta Danorum?

Die ersten neun Bücher handeln von der Sagenwelt und Vorzeit der Dänen, die restlichen beschäftigen sich mit der Geschichte. Hier wird vor allem die Regierungszeit von Knut VI. (1185) und der Eroberung Mecklenburgs beschrieben.

Das Thema ist leicht durchschaubar: Dänemark wird als altehrwürdiges Königreich, mit fest umrissenen Grenzen, einheitlicher Sprache und Bräuchen dargestellt. Saxo beschwört die gemeinsame Vergangenheit und kulturelle Identität der Dänen. Aber Bischof Absalon wollte auch die Kriege Känig Waldemars I. gegen die Slawen rechtfertigen. Gesta Danorum ist eine christliche Quelle, in denen der Mönch Saxo die Dänen als fromme Christen beschreibt, die unter den slawische Piratenüberfälle litten. Die heidnischen Slawen waren die mordlustigen Barbaren, die Waldemar I. und die christlichen Missionare wie wilde Tiere zähmten.