Heilige der Woche


17.09.2018.-23.09.2018.
Mary-Kate Folan, Irland



DIE HEILIGE BRIGID

Brigid ist eine der ältesten historisch belegten Heiligen Irlands und auch eine der berühmtesten. Man nimmt an, dass sie zwischen 452 und 456 in Faughart, nahe Dundalk in der Grafschaft Louth als Tochter des heidnischen gälischen Anführers Dubtach (Duffy) und der christlichen Sklavin Brocessa zur Welt kam; diese wurde kurz nach der Geburt ihrer Tochter verkauft. Brigid wurde von St. Patrick getauft, mit welchem sie in der Folgezeit Freundschaft schließen sollte.

Brigid ist eine Schutzpatronin Irlands; sie war ebenfalls bekannt als eine Fruchtbarkeitsgöttin in der keltischen Mythologie.

Der erste Tag des Monats Februar gilt als der erste Tag des Frühlings, er ist ebenfalls bekannt als Lá Fhéile Bhríde, der Tag der St. Brigid. Der 1. Februar ist auch verbunden mit dem Begriff "Imbolc", wobei es sich ursprünglich um ein heidnisches Fest handelte, welches die Ankunft längerer Tage feierte.

Aus ihrer frühen Kindheit sind vor allem Geschichten über Brigids Freundlichkeit und Wundertaten überliefert. Als sie noch ein Kind war, wurde sie von ihrer Mutter mit der Aufsicht über die Meierei betraut. Eines Tages geschah es, dass sie so viel Milch und Butter an die Armen verteilt hatte, dass für die Familie nichts übriggeblieben war. Sie fürchtete die Verärgerung der Mutter und suchte Zuflucht im Gebet. Als ihre Mutter schließlich kam, fand sie in der Meierei so viel Milch und Butter, dass sie die Mägde dort für deren Eifer lobte. Brigid war ebenso bekannt für ihre Tierliebe, und viele Geschichten berichten von ihrer Freundlichkeit gegenüber streunenden und hungernden Hunden.

Im Alter von sechszehn verlor Brigid ein Auge und man gestattete ihr, in ein Kloster einzutreten. Als sie den Schleier nahm, wurde sie geheilt. Brigid baute sich selbst eine Zelle unter einer großen Eiche, genannt Kill-dara, oder Zelle der Eiche. Einige weitere Mädchen schlossen sich ihrer Führung an und gründeten so das Kloster Kildare. Die heutige Domstadt Kildare ist nach diesem Kloster benannt.

Die Heilige reiste in einem Streitwagen durch ganz Irland und setzte das Werk des Hl. Patrick fort, es gibt jedoch keinen Nachweis, dass sie sich jemals begegneten. Viele Wunderheilungen werden Brigid zugeschrieben, so z. B. die Heilung von Leprakranken und die Heilung von Stummen, so dass diese wieder sprechen konnten. Es gibt Geschichten über sie, in denen sie Bier oder Stein in Salz verwandelt. Die vielleicht bekannteste Geschichte ist die von ihrem Besuch eines sterbenden heidnischen Clanführers. Während sie betete, flocht sie Binsen zu einem Kreuz. Der Clanführer hörte sie dabei berichten vom Kreuz als einem christlichen Symbol und wurde vor seinem Tod bekehrt und getauft.

Eine der am weitesten verbreiteten Traditionen zum Tag der St. Brigid ist es, ein "St. Brigid Kreuz" herzustellen. Diese Kreuze sind relativ einfach zu fertigen und traditionellerweise werden sie am Vorabend des Tages der St. Brigid, also am 31. Januar, gemacht. Normalerweise werden hierzu frische Binsen benutzt, aber wer keine Binsen hat, kann auch Stroh nehmen. Die Kreuze werden zusammengefügt aus einer Kreuzform mit einem Quadrat in der Mitte und vier Armen entlang jeder Seite. Einige Leute glauben, dass sie die Kraft haben, das Heim der Besitzer vor Unglück zu schützen.

Als Todestag der St. Brigid gilt heute ihr Gedenktag, der 1. Februar. Sie liegt begraben neben St. Patrick in Downpatrick.