Heilige der Woche


12.11.2018.-18.11.2018.
Sr. M. Elżbieta Siepak ZMBM
Prof. Dr. Grażyna Światowy, Polen




Sanktuarium
der Göttlichen Barmherzigkeit
in Kraków-Łagiewniki

DIE HEILIGE FAUSTINA KOWALSKA

Sie ist ein "Geschenk Gottes an unsere Zeit", eine große Mystikerin, Meisterin des geistigen Lebens, eine Prophetin, die an die biblische Wahrheit von der erbarmenden Liebe Gottes zu jedem Menschen erinnert und dazu aufruft, sie durch das Zeugnis des Lebens, durch die Tat, das Wort und das Gebet zu verkünden. Apostelin der Barmherzigkeit Gottes, Sekretärin des Barmherzigen Jesus - das sind die Titel, die im Zusammenhang mit dem Namen der hl. Faustina Kowalska aus der Kongregation der Mutter Gottes der Barmherzigkeit am häufigsten genannt werden. Sie gehört zu den bekanntesten und am meisten geliebten Heiligen in der Kirchengeschichte.
♣ Geboren - 25.08.1905 im Dorf Glogowiec in der Familie von Marianna und Stanislaw Kowalski
♣ Gestorben - 05.10.1938 im Kloster der Kongregation der Schwester der Mutter Gottes
der Barmherzigkeit in Kraków-Łagiewniki
♣ Gedenktag - der 5. Oktober
♣ Seliggesprochen - am 18. April 1993
(vom Papst Johannes Paul II. im Rom)
♣ Heiliggesprochen - am 30. April 2000
(vom Papst Johannes Paul II. im Rom mit einer Direktschaltung mit dem Heiligtum in Kraków-Łagiewniki. Einsetzung des Festes der Barmherzigkeit für die gesamte Kirche)

Ausstellung der Reliquien der Hl. Faustina auf dem Altar
unter dem Gnadenbild des Barmherzigen Jesus im Heiligtum
der Barmherzigkeit Gottes in Kraków-Łagiewniki

Die Biografie

Sie wurde am 25. August 1905 als drittes von zehn Kindern in der Familie von Marianna und Stanislaw Kowalski, Bauersleuten aus dem Dorf Glogowiec, geboren. Bei der heiligen Taufe in der Pfarrkirche in Swinice Warckie erhielt sie den Namen Helena. Im neunten Lebensjahr empfing sie die erste heilige Kommunion. Die Schule besuchte sie nur knappe drei Jahre und als junges Mädchen verließ sie ihr Elternhaus, um in den Diensten bei wohlhabenden Familien in Aleksandrow Lodzki und Lodz ihren eigenen Unterhalt zu verdienen und um ihren Eltern zu helfen.

Die Stimme der Berufung vernahm sie in ihrer Seele bereits seit dem siebten Lebensjahr, aber ihre Eltern stimmten dem Eintritt in ein Kloster nicht zu. Unter dem Eindruck einer Vision des leidenden Christus fuhr sie im Juli 1924 nach Warschau, um dort einen Platz in einem Kloster zu suchen. Ein Jahr arbeitete sie noch als Haushaltshilfe, um für eine bescheidene Aussteuer das Geld zu verdienen. Am 1. August 1925 trat sie in die Kongregation der Schwestern der Mutter Gottes der Barmherzigkeit in Warschau in der Zytnia-Straße ein.

Die Verkündung der Barmherzigkeit Gottes

Die Hl. Faustina lebte und starb in einer Kongregation, die sich mit der Erziehung von "moralisch gefallenen" Mädchen und Frauen beschäftigte (Gründungscharisma). Als Mitglied dieser Kongregation erfüllte sie deren Charisma, gleichzeitig aber empfing sie von Gott eine größere Gabe - das Charisma, der Welt die Barmherzigkeit Gottes zu verkünden und in der Welt den biblischen Wert zu vergegenwärtigen, der die erbarmende Liebe Gottes zu jedem Menschen ist. "Im Alten Testament habe Ich zu meinem Volk Propheten mit Blitz und Donner gesandt" - sprach Jesus zu ihr. "Heute sende Ich dich zu der ganzen Menschheit mit meiner Barmherzigkeit." (TB 1588). Viele Male rief Er sie dazu auf, der Welt diese biblische Wahrheit zu verkünden. "Schreibe, künde den Seelen von meiner großen Barmherzigkeit, denn der furchtbare Tag ist nahe, der Tag meiner Gerechtigkeit" (TB 965); "verkünde der Welt meine Barmherzigkeit. Möge die ganze Menschheit meine unergründliche Barmherzigkeit kennen lernen" (TB 848). "Künde der Welt von meiner Barmherzigkeit, von meiner Liebe. Die Strahlen der Barmherzigkeit brennen mich; Ich will sie über die Seelen der Menschen ergießen." (TB 1074).

Im Mittelpunkt des Charismas der Hl. Faustina steht der biblische Wert (nicht eine konkrete Aufgabe), der das Geheimnis der Barmherzigkeit Gottes ist. Ein Leben nach diesem Charisma verlangt somit, fortwährend nach der Erkenntnis dieser Glaubenswahrheit zu streben, diese im Alltag zu betrachten und sie mit einer Haltung des Vertrauens auf Gott zu beantworten (also die Erfüllung seines heiligen Willens, der für uns die Barmherzigkeit selbst ist) sowie tätige Nächstenliebe. Ein Zeugnis des Lebens in diesem Geist ist die grundlegende Art und Weise, der Welt die Barmherzigkeit Gottes zu verkünden. Diese Aufgabe wird auch durch verschiedene Werke der Barmherzigkeit erfüllt, durch Worte und Gebete, insbesondere durch das Praktizieren der Andacht zur Barmherzigkeit Gottes in den Formen, die Jesus der Schwester Faustina übermittelte.

Das Charisma der Hl. Faustina bereichert die Kirchengeschichte um eine neue Schule der Spiritualität und die Apostolische Bewegung der Barmherzigkeit Gottes, die die Aufgabe, das Geheimnis der Barmherzigkeit Gottes in der Welt zu vergegenwärtigen, auf verschiedene Art und Weise erfüllt. Die Aktualität und die Bedeutung dieses Charismas nahm der Heilige Vater Johannes Paul II. wahr, was er bei verschiedenen Gelegenheiten zum Ausdruck brachte: "Obwohl die Kirche" - bemerkte er - "vom Beginn ihrer Existenz an das Geheimnis der Barmherzigkeit Gottes verkündet, hat es jedoch den Anschein, dass sie heute besonders dazu aufgerufen ist, der Welt diese Botschaft zu verkünden. Sie darf diese Sendung nicht vernachlässigen, weil Gott selbst sie durch das Zeugnis der Hl. Faustina dazu aufruft."

Im Kloster verbrachte sie als Schwester Maria Faustina dreizehn Jahre, in denen sie als Köchin, Gärtnerin und Pförtnerin in vielen Häusern der Kongregation tätig war, am längsten in Krakau, Warschau, Plock und Vilnius.

Sie litt unter Lungen und Darmtuberkulose, deshalb verbrachte sie länger als 8 Monate im Krankenhaus in Krakau-Pradnik. Größere Leiden, als die die Tuberkulose verursachte, litt sie als freiwilliges Opfer für die Sünder und als Apostelin der Barmherzigkeit Gottes. Die Jahre ihres Ordenslebens waren von außergewöhnlichen Gnaden erfüllt: von Erscheinungen, Visionen, verborgenen Stigmata, der Teilnahme an der Passion Christi, der Gabe der Bilokation, dem Lesen in den menschlichen Seelen, Prophezeiung und der Gabe der mystischen Verlobung und Vermählung.

Die fundamentale Aufgabe der Hl. Faustina bestand nämlich darin, der Kirche und der Welt die Botschaft der Barmherzigkeit zu übermitteln, die an die biblische Wahrheit von der erbarmenden Liebe Gottes zu jedem Menschen erinnert und dazu aufruft, Ihm das eigene Leben anzuvertrauen und tätige Nächstenliebe zu üben. Jesus zeigte ihr nicht nur die Tiefe seiner Barmherzigkeit, sondern übermittelte ihr auch neue Andachtformen: das Bild mit der Unterschrift Jesus, ich vertraue auf Dich, das Fest der Barmherzigkeit, den Rosenkranz zur Barmherzigkeit Gottes und das Gebet im Augenblick seines Sterbens am Kreuz, die sog. Stunde der Barmherzigkeit. An jede von ihnen, und auch an die Verkündung der Botschaft der Barmherzigkeit durch das Zeugnis des Lebens, durch die Tat, das Wort und das Gebet, knüpfte Jesus große Versprechen, unter der Bedingung, dass sich der Mensch um eine Haltung des Vertrauens zu Gott und Barmherzigkeit gegenüber den Nächsten bemüht.

Sanktuarium
der Göttlichen Barmherzigkeit
in Kraków-Łagiewniki

Schwester Faustina starb im Kloster in Krakau-Lagiewniki am 5. Oktober 1938 im Alter von nur 33 Jahren. Die aus der mystischen Erfahrung und dem Charisma der Schwester Faustina entstandene Apostolische Bewegung der Barmherzigkeit Gottes führt ihre Sendung weiter und bringt der Welt die Botschaft der Barmherzigkeit durch das Zeugnis des Lebens, durch die Tat, das Wort und das Gebet. Am 18. April 1993 wurde sie auf dem Petersplatz in Rom von Papst Johannes Paul II. selig- und am 30. April 2000 heiliggesprochen. Ihre Reliquien ruhen im Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes in Kraków-Łagiewniki.

Der Heilige Vater Johannes Paul II. schrieb in seinem Buch "Erinnerung und Identität", dass im Zeitalter der großen totalitären Systeme Schwester Faustina zur Fürsprecherin der Botschaft wurde, dass die Wahrheit von der Barmherzigkeit Gottes die einzige Kraft ist, die ihr Übel auszugleichen vermag. Ihr "Tagebuch" nannte er ein "in der Perspektive des 20. Jahrhunderts geschriebenes Evangelium", das den Menschen ermöglichte, die äußerst schmerzvollen Erfahrungen dieser Zeiten zu ertragen. Diese Botschaft - sagte der Heilige Vater Benedikt XVI. - ist tatsächlich die Hauptsendung unserer Zeit: die Barmherzigkeit als göttliche Kraft, als göttliche Grenze für das Böse der ganzen Welt.

Gedenken

Der Kult der Hl. Faustina Kowalska breitet sich aus. Ihre Reliquien werden in Kirchen und Kapellen zunehmend verehrt. Es wurde 85 (in Polen 55, in der Welt 30) katholischen Kirchen dem Patrozinium der Hl. Faustina geweiht. Zahlreiche Werke der Barmherzigkeit, ca. 20 Schulen und 13 Städten haben das Patronat der Hl. Schwester Faustina angemeldet.

Eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Botschaft der Hl. Faustina spielt der Misericordia- Verlag. Seine Werke helfen der Welt die Botschaft der Barmherzigkeit zu verkünden (durch Publikationen und Verbreitung von Materialien über das Leben und die Sendung der Hl. Faustina wie auch über das Geheimnis der göttlichen und menschlichen Barmherzigkeit). Darüber hinaus veröffentlicht er auch Bücher, Broschüren, Faltblätter, Kopien von Bildern, CDs und DVDs in polnischer und in anderen Sprachen. Sie tragen nicht nur dazu bei, die Botschaft der Barmherzigkeit zu verkünden, sondern auch die Apostel der Barmherzigkeit Gottes auszubilden.

Der Rosenkranz zur Barmherzigkeit Gottes - gebetet auf einem einfachen Rosenkranz

Am Anfang: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigeren. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen. Gegrüßte seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen. Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, Seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und an das ewige Leben. Amen.

Große Perlen (1x): Ewiger Vater, ich opfere Dir auf den Leib und das Blut, die Seele und die Gottheit Deines über alles geliebten Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, zur Sühne für unsere Sünden und die Sünden der ganzen Welt.

Kleine Perlen (10x): Durch Sein schmerzhaftes Leiden habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt.

Zum Schluss (3x): Heiliger Gott, heiliger starker Gott, heiliger unsterblicher Gott, habe Erbarmen mit uns und mit der ganzen Welt.