Heilige der Woche


09.07.2018.-15.07.2018.
Sorjana Sheremeta, Ukraine



Bischof Hryhorij segnet das Mädchen
Foto aus dem Archiv der Pfarrgemeinde
der Geburt der Heiligen Jungfrau

DER HEILIGE HRYHORIJ LAKOTA
(XIX-XX Jahrhundert)

Hryhorij Lakota wurde 1883 in einer armen Bauernfamilie im Dorf Zadnistrjany in der Nähe von Lemberg geboren. Aufgrund seiner Fähigkeiten beendete der Junge die Schule, ein akademisches Gymnasium und dann ein Priesterseminar. 1908 wurde er in Peremyschl zum Priester geweiht, und im April 1911 wurde er vom Metropoliten Andrei Sheptytsky als Angestellter der Pfarrgemeinde St. Barbara in Wien eingesetzt.

Im März 1911 promovierte Pater Hryhorij Lakota und 1913 wurde er Professor der Theologie am Seminar in Peremyschl. Während des Ersten Weltkrieges diente Pater Hryhorij Lakota in den verschiedenen Pfarrgemeinden dieser Diözese, um die Gläubigen nicht ohne Gottesdienst und die heiligen Mysterien zu lassen. Im Oktober 1916 kehrte er ins Seminar zurück, wo er seit 1918 zum Rektor wurde.
1926 wurde er zum Bischof ordiniert und zum Bischof-Assistenten der Diözese Peremyschl ernannt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich ein Teil dieser Diözese in Polen, jedoch die Verhaftung von den kommunistischen Behörden drohte dem griechisch-katholischen Klerus auch dort. Bischof Hryhorij hatte die Chance nach Deutschland auszuwandern, weigerte sich jedoch, dies zu tun, weil er der Ansicht war, dass er während der Verfolgung bei seinem Volk sein sollte.

Das Kriminaldossier des Bischofs-Häftlings
Foto aus dem Archiv der Pfarrgemeinde
der Geburt der Heiligen Jungfrau

1946 wurde Bischof Hryhorij vom kommunistischen Geheimdiensten festgenommen und nach seiner Weigerung in die russische Kirche überzutreten wurde er 1947 nach Sibirien verbannt. Für sein rechtschaffenes Leben, seine Demut, die geistliche Betreuung und seine Hilfe auch bei Kleinigkeiten nannten ihn die Gefangenen "einen Engel im menschlichen Körper" ... Er starb 1950 nach schwerer Krankheit. In Anbetracht der Autorität Hryhoriy Lakota und seines Bischofsamtes fand auf dem Friedhof neben dem Workuta Konzentrationslager ein Begräbnis statt, was unter den damaligen Bedingungen strikt verboten war. 1996 gelang es einer Lwiwer Pilgergruppe dank Gottes Hilfe das Grab des Bischofs Hryhorij Lakota zu finden.

Ikone des Seligen Hryhorij Lakota
Foto aus dem Archiv der Pfarrgemeinde
der Geburt der Heiligen Jungfrau

Am 27. Juni 2001 wurde Hryhorij Lakota während des Gottesdienstes im Byzantinischen Ritus in Lemberg vom Papast Johannes Paul II. als Seliger verkündet.

Dank eine Expedition, die vom Pfarrer der Kirche der Geburt der Heiligen Jungfrau in Lemberg und den im Dorf Zadnistrjany geborenen aktiven Laien geleitet wurde, konnten im Sommer 2001 die sterblichen Überreste von Hryhorij Lakota von Sibirien nach Lemberg gebracht werden.

Im Oktober 2009 wurde in der Kirche der Geburt der Heiligen Jungfrau im Sarkophag die Ganzkörperreliquie des Seligen für die öffentliche Verehrung ausgestellt. Jetzt kann jeder auf die Fürsprache von Hryhorij Lakota hin um Gottes Gnade bitten.

Im Jahre 2011, während der Feier des 10. Jahrestages des Besuches von St. Papstes Johannes Paul II. in der Ukraine, wurden die kleinen Reliquien in das Lwiwer Priesterseminar der Ukrainische Griechisch-Katholischen Kirche, in die Kirche Allerheiligen des ukrainischen Volkes und in anderen Kirchen in Lwiw verbracht.
Am 15. Oktober 2017 weihte der Erzbischof und Metropolit von Lwiw im Dorf Zadnistriany den Grundstein für den Bau der Gedenkstätte des Seligen Hryhorij Lakota. In der Kirche dieses Dorfes, in dem der selige Hryhorij Lakota geboren wurde, wurde die Ikone mit seinen Reliquien angebracht.

Die Übertragung des Sarkophags
in die Kirche der Geburt der Heiligen Jungfrau
Das Foto aus dem Pfarrarchiv


In der Nähe des Sarkophags mit der Ganzkörperreliquie
des Seligen Hryhorij in Lwiw
Foto aus dem Archiv der Pfarrgemeinde
der Geburt der Heiligen Jungfrau