Heilige der Woche |
15.10.2018.-21.10.2018.
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der Hl. Ioan Rilski
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DER HEILIGE IOAN RILSKI
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Zu dieser Zeit wurden Kirchen und Klöster in ganz Bulgarien
gebaut. Die neu gegründeten Klöster wurden nicht nur
Zentren des Christentums, sondern auch Literatur- und Bildungszentren.
Der Wunsch des Jugendlichen war, sich voll und ganz dem Dienst Gottes
und einem Mönchsleben in einem heiligen Kloster zu widmen.
Zuerst ging Ioan in das nahegelegene Hl. Demetrius-Kloster unter dem
Gipfel Ruen im Berg Ossogovo. Hier entwickelte er nicht nur seine
Begabungen zur spirituellen Kontemplation, sondern erlangte auch
seine Ausbildung - er erlangte Wissen aus den heiligen, liturgischen
und religiösen Büchern. Er wurde Mönch, blieb aber
nicht lange im Kloster, sondern widmete sich dem Leben in völliger
Einsamkeit, Gebeten, Fasten und Entbehrung.
Der Heilige Ioan Rilski war an vielen Orten. Bis er sich schließlich
in der wunderschönen Rila Bergwüste niederließ, wo er
den Rest seines Lebens verbrachte.
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Rila Berg - Bulgarien
Fotos: (C) Zveta Kjütuktschieva
Dort gründete er ein Kloster, das auch nach tausend Jahren noch besteht.
Der Heilige Ioan hat viele Wunder sowohl in seinem Leben als auch nach
seinem Tod getan: den Menschen in Not geholfen, mit seinen Gebeten viele
kranke Menschen von schweren Krankheiten geheilt, sein Kloster durch seine
Segenskraft bewahrt. Der Ruhm des Einsiedlers verbreitete sich
allmählich im ganzen Land und erreichte die Hauptstadt Großen
Preslav.
Der bulgarische Zar Peter I. ist die gesamte Strecke von 450 km von der Hauptstadt bis zum Berg Rila gegangen, um den gottesfürchtigen alten Mann zu treffen. Der heilige Ioan wollte jedoch aus Demut nicht dem Herrscher entgegentreten. Er erlaubte ihm nicht sich ihm zu nähern, sondern verbeugte sich vor ihm nur aus der Ferne. Der Monarch antwortete ebenso. Der Einsiedler gab das Gold, das ihm vom König Peter I. geschickt worden war, zurück und nahm nur die Früchte an. |
das Treffen zwischen dem Heiligen Ioan von Rila und dem Zar Peter I.
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Dies vergrößerte seinen Ruhm noch weiter und ihm schlossen
sich Nachfolger an, die Hütten für sich selbst um das Kloster
herum bauten. Dies war der Beginn des berühmtesten bulgarischen
Klosters.
Vor seinem Tod zog sich der Heilige Ioan zurück und gestattete sich
selbst eine völlige Abgeschiedenheit. Er starb am 18. August 946 im
Alter von etwa 70 Jahren und wurde im Narthex der Kirche in einem noch
erhaltenen Steingrab begraben. Der heilige Ioan Rilski wurde zu einem
außerordentlichen Patron des bulgarischen Volkes erklärt und
genießt die Verehrung des Volkes.
der Heilige Ioan Rilski
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Die Reliquien des Heiligen Ioan Rilski
Nach seinem Tod 946 wurde der Heilige Ioan in dem von ihm gegründeten
Rila-Kloster begraben. Kurz darauf ließ König Peter I.
(927-969) seine Reliquien nach Sredez (heute Sofia) bringen. Als man
sein Grab öffnete, sah man einen unversehrten und wohlriechenden
Körper. Unter der Verherrlichung Gottes wurde er nach Sredez
(Sofia) überführt.
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der Heilige Ioan Rilski
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Dies war die Zeit, als dieser erste und größte bulgarische
Heilige heilig gesprochen wurde. Der byzantinische Historiker Ioan
Skiliza bezeugt, dass in Sredez die Reliquien des Heiligen Ioanes den
byzantinischen Kaiser Manuel I. Komnin (1143-1180) heilten.
Im Jahre 1183, während des ungarisch-byzantinischen Krieges,
eroberte der ungarische König Bella III. Sredez und nahm die
Reliquien des Heiligen Ioanes mit in seine Hauptstadt Gran (Ostergom).
Auch hier, auf ungarischem Boden, geschahen eine Reihe von Wundern.
So verstanden die Ungaren, dass die Reliquien des Heiligen in seinem
Heimatland sein sollten. Im Jahre 1185 brachten die Ungaren die Reliquien
des Heiligen in Sredez mit vielen Gaben zurück. Der ungarische
König schmückte den Sarg mit Gold.
Etwas später, nachdem Zar Assen I. Bulgarien von der byzantinischen Sklaverei befreite, wurden die Reliquien 1195 in die Hauptstadt Tarnovo überführt. Sie blieben wie durch Wunder unbeschädigt, als die Stadt 1393 von den Türken erobert wurde. Mit Erlaubnis von Sultan Murad II. brachten die Mönche 1469 die Reliquien von Tarnovo in das von Ioan Rilski gegründete Rila-Kloster zurück. Sie befinden sich auch heute noch dort und werden verehrt. |
der Heilige Ioan von Rila
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Heute kann jeder Gläubige die Hand des Heiligen Ioan Rilski küssen, dessen unversehrte Reliquien in einer besonderen Truhe vor der Ikonostase in der Hauptkirche des Rila-Klosters stehen.
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das Rila-Kloster
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Die Tatsache, dass der Heilige Ioan Rilski im Laufe der Jahrhunderte
nicht nur im Land Bulgarien, sondern auch in vielen anderen Ländern
verehrt wurde, ist durch eine Reihe von schriftlichen Aufzeichnungen belegt.
Solche Länder sind zum Beispiel:
♣ Ungarn (XII Jahrhundert);
♣ Serbien (XIV - XVII Jahrhundert);
♣ Athos (XIV - XVII Jahrhundert);
♣ das moldauisch-walachische Fürstentum (XV - XVIII Jahrhundert);
♣ Russland (XV - XVIII Jahrhundert);
♣ Griechenland (XIX Jahrhundert).
Heute tragen das Sofia-Seminar und sein Tempel; Kirchen, Klöster und
Schulen den Namen des Heiligen Ioan von Rila.
♣ Serbien (XIV - XVII Jahrhundert);
♣ Athos (XIV - XVII Jahrhundert);
♣ das moldauisch-walachische Fürstentum (XV - XVIII Jahrhundert);
♣ Russland (XV - XVIII Jahrhundert);
♣ Griechenland (XIX Jahrhundert).
Das Rila-Kloster
Das Rila-Kloster, das im 10. Jahrhundert von dem Heiligen Ioan Rilski gegründet wurde, liegt im Südwesten Bulgariens, am Oberlauf des Rilska Flusses. Es ist eins der wichtigsten Kulturdenkmäler in Bulgarien und ein Symbol des Landes. Es ist in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes entgetragen.
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das Rila-Kloster
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