Heilige der Woche |
23.04.2018.-29.04.2018.
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Hl. Katharina von Siena
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DIE HEILIGE KATHARINA von Siena
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Als sie 12 Jahre alt wurde, begann ihre Familie Heiratspläne zu schmieden. Auf den Ratschlag
von ihrem Verwandten, dem Dominikaner Pater Tommaso della Fonte schnitt sie sich die Haare ab.
Als Strafe musste Katharina in Haus und Küche wie eine Magd arbeiten, doch sie nahm alles mit Geduld
und Liebenswürdigkeit an. Ihr Bedürfnis nach Stille, um ungestört beten zu können, wurde von Tag
zu Tag stärker. Man nahm ihr das winzige, eigene Zimmer weg, aber sie entdeckte die "innere Zelle",
das Bleiben in der Gegenwart Gottes inmitten der Turbulenz des Hauses und der Welt. Die beispielhafte,
wortlose Erfüllung ihrer schweren Pflicht, besänftigte zum Schluss ihre Familie. Die Begeisterung
für die Dominikaner wuchs ständig in Katharina. Auch dieser Wunsch musste aber erkämpft werden,
wobei ihr eine neue Vision und eine gefährliche Krankheit zur Hilfe kamen.
Der Heilige Dominikus zeigte ihr in einer Vision das Ordensgewand der "Schwestern von der Buße
des heiligen Dominikus" (Mantellatinnen) und versprach ihr diesem Orden angehören zu dürfen.
(Sie trugen weißes Kleid, schwarzen Mantel und weißen Schleier). Kontemplative Ordensfrau des zweiten
Ordens in strenger Klausur wollte sie nie werden. Zu dieser Zeit nahmen Mantellatinnen nur Witwen auf,
die in ihren eigenen Häusern lebten. Erst nach wiederholten Anfragen wurde Katharina schließlich
im Jahre 1363 im Alter von 16 Jahren in den Orden aufgenommen.
Ihre von Jesus bestimmte und in Visionen gezeigte Berufung und Sendung ging in eine andere,
äußerst vielseitige, atypische Richtung.
Nach ihrer Einkleidung suchte Katharina Stille und Einsamkeit. Sie zog sich für 3 Jahre ganz von der
Außenwelt zurück, um sich dem Gebet und der Askese zu widmen. In einer Vision erlebte sie ihre
"mystische Vermählung" mit Christus. Sie wurde aber bald aus der Abgeschiedenheit ihrer Zelle hinaus
gesandt zu ihrer eigenen Familie und in die Welt zu den Menschen. Von dort an versorgte sie Arme,
pflegte Kranke, besuchte und tröstete Gefangene, begleitete Verurteilte zum Richtplatz, die sich
auf ihren Einfluss bekehrt haben, schlichtete Streitigkeiten und stiftete Frieden in
Familienfeindseligkeiten. Viele fanden darauf hin wieder den Weg zu Gott.
Ihr Ruf als Wohltäterin verbreitete sich schnell, der Kreis ihrer Bekannten und Freunde wuchs rasch.
Sie wurde in kurzer Zeit geistliche Mutter einer "famiglia", alle nannten sie "ihre Mamma".
Die Liebe und Verehrung Gott gegenüber bedeutete für Katharina zugleich auch die Mitmenschen zu lieben:
"Gib Gott die Ehre, die Mühe und Anstrengung aber gib deinem Nächsten." - Eine Kirche der Barmherzigkeit
schwebte ihr vor Augen. Die Kirche betrachtete und erlebte sie als den mystischen Leib ihres göttlichen
Bräutigams. Alles was gegen der Kirche getan wurde und die unzählige Sünden der Menschen lösten Schmerz
in ihr aus. Um sie zu retten, wandte sie stundenlang im Gebet zu Jesus und nahm verschiedene Bußübungen
auf sich. Ihr Gebet wurde in den meisten Fällen erhört. Sie mahnte in vielen Briefen Priester, Bischöfe
und sogar Päpste Christus in Barmherzigkeit zu folgen. Katharina war dankbar, dass die Barmherzigkeit
ihres Bräutigams grösser sei als seine Gerechtigkeit. "Gott ist mehr bereit zu verzeihen, als ihr
überhaupt sündigen könnt."
Neben ihrem sozialen, caritativen Wirken fand sie noch die Zeit, um sich mit Laien und Geistlichen zur
Besprechung theologischer und kirchenpolitischer Themen zu treffen. Aus solchen Gesprächen schöpft
Katharina ihr - trotz fehlender Schulbildung - unglaublich großes theologisches Wissen, das sich in
ihren Schriften und Gebeten wiederspiegelt und viele Fachtheologen verwunderte.
Politischer Einsatz einer Frau für Stadt und Kirche
1370 wurde Katharina schwer krank und erlebte ihren eigenen "mystischen Tod" - doch musste sie zurückkehren,
um die Lehre Christi "vor die Kleinen und die Großen [zu] bringen, vor Laien, Kleriker und Ordensleute, [...]
zu den Päpsten, zu den Lenkern der Kirche und des christlichen Volkes, denn ich will auf meine gewohnte Art und Weise
durch das Schwache den Stolz der Starken zuschanden machen."
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Hl. Katharina - Altarstatue in der Kirche
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Nicht immer haben ihre Bemühungen Erfolg erreicht. Neben dieser Tätigkeit nach "außen" schrieb sie auch an ihrem bekannten Werk
"Dialog von der Vorsehung Gottes". Katherina fragte und bat den Allmächtigen und seine Antworten vermittelte sie den Menschen.
1374 musste die junge Frau ohne jedes gelernte Wissen die Gewissheit ihres Herzens, ihre Visionen und ihre Überzeugung vor dem
Ordenskapitel der Dominikaner verantworten. Ihre theologisch einwandfreie Verteidigung hatte alle überrascht und überzeugt.
Die Braut des Erlösers hat sich nach Teilung des Leidens ihres Bräutigams gesehnt. Am 1. April 1375 hat sie die Wundmalen von
Christus erhalten und auf ihre eigene Bitte blieben sie unsichtbar, sie wurde stigmatisiert.
1376 forderte Katharina Papst Gregor XI. auf, von Avignon nach Rom zurückzukehren um dadurch eine Spaltung der Kirche zu verhindern.
So radikal und direkt hat noch niemand mit einem Papst, außer der Heiligen Birgitta aus Schweden, zu sprechen gewagt. Auf Katharinas
Einfluss beendete Gregor XI. sein Exil und kehrte nach Rom zurück. Nach seinem Tod 1378 folgte dennoch eine innere Trennung der Kirche,
die 40 Jahre anhielt. Katharina stellte sich auf die Seite des rechtmäßigen Papstes, Urban VI. der sie nach Rom rief, wo sie
bis zum Tod lebte. Katharina litt körperlich und seelisch sehr an den zerrissenen kirchlichen Zuständen.
Die harte Arbeit um die Rettung der Seelen, das Gebet und die Askese, das vollkommene Fasten, (außer der Eucharistie nahm sie
kein Essen zu sich), haben ihre Kräfte verzehrt.
Am 29. April 1380 im Alter von Jesus Christus, mit nur 33 Jahren hat sie ihren Geist dem Schöpfer zurückgegeben.
Am Totenbett sagte sie: "Seid überzeugt, dass die einzige Ursache meines Todes die Glut für die Kirche ist, die mich verzehrt."
Sie wurde in der Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom in Begleitung des Volkes beigesetzt. Später hat man ihren Kopf als Reliquie
unter großen Feierlichkeiten nach Siena, in ihre Heimatstadt, in die von ihr so sehr geliebte Basilika der Dominikaner gebracht.
Die meisten ihrer Anhänger traten in kirchlichen Dienst und folgten das Beispiel ihrer "Mamma". Ihr zweiter Beichtvater Raimund von
Capua (später Ordensgeneral und Erneuerer des Dominikaner Ordens) hat auf Grund seiner vieljährig gewissenshaft geführten
Aufzeichnungen, die sg. Legenda Maior (die große Lebensgeschichte Katharinas) im Jahre 1395 beendet. Die Legenda minor wurde
von einem ihrer Jünger, von Thomamaso da Siena (T. Caffarini) verfasst.
Bereits im Jahr 1461 wurde sie heiliggesprochen. 1939 hat Pius XII. sie zur Mitpatronin von Italien ernannt. 1970 wurde sie von
Paul VI. zur Kirchenlehrerin erhoben und Johannes Paul II. hat Katharina 1999 mit ihrer Zeitgenossin, Birgitta von Schweden und
Edith Stein zur Mitpatronin Europas erklärt.
Der "Dialog von der Vorsehung Gottes", die 381 diktierten Briefe zählen zur klassischen Literatur Italiens, und die Geschichte
Europas wäre anders verlaufen, hätte sie nicht den Papst zur Rückkehr aus dem Exil bewogen.
Gottes Botschafterin in einer stürmischen Zeit
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Ihre Epoche war von Kreuzzügen, Kriegen in Städten und Kirche, von Unbarmherzigkeit und Brutalität, von Krankheiten und Epidemien,
von Angst und Elend gekennzeichnet. Katharina brachte den leidenden Menschen Trost.
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