Heilige der Woche |
26.11.2018.-02.12.2018.
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der Hl. Niels Steensen |
DER HEILIGE NIELS STEENSEN
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Was prägte Niels?Zuerst einmal prägte ihn das religiöse Klima im Land. Niels, wissbegierig und fasziniert von der Natur, liebte alles, was sich mit Tieren, Steinen und Naturwissenschaften befasste. Er war immer auf der Suche nach einem tieferen Verständnis für die Zusammenhänge in unserer Welt. Wissen war ihm wichtig. Er war auch der geborene Globetrotter und Sucher, wissbegierig und polyglott. Sein Wissendurst war unersättlich. Zuerst studierte er Medizin, fasziniert von der Schönheit und der komplexen Beschaffenheit des menschlichen Körpers. Danach reiste und studierte er einige Jahre im Ausland, u.a. in Rostock, Amsterdam, Leiden und Paris, Montpellier und Pisa. Er lernte die führenden Mediziner seiner Zeit kennen und liebte es, seinen Verstand auf vielen Gebieten herauszufordern. Er war getrieben von einer Leidenschaft: Er wollte die Welt verstehen. Seine anatomischen Demonstrationen - er fand den Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse und bewies, dass das Herz ein Muskel ist - machten ihn in ganz Europa berühmt, so berühmt, dass Ferdinand II. von Medici ihn zu seinem Leibarzt ernannte. Ferdinand unterstützte Niels Forschungen, die sich später auch auf andere Wissenschaften ausweiterte wie geologische und paläontologische Themen. |
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Die Reisen prägten Niels auch als Mensch. In den Niederlanden erlebte er die
Zersplitterung der reformierten Kirchen, was ihn die Kehrseite der Reformation zeigte.
In Italien beobachtete er die für ihn so fremde Frömmigkeit der Katholiken;
vor allem eine Fronleichnamsprozession machte Eindruck auf ihn. Menschen knieten auf
offener Straße nieder, weil man ein Stück Brot durch die Gassen trug. War
dies stupider Aberglaube? Oder gab es doch die Realpräsens? Wer hatte Recht?
Was glaubte Niels selbst?
Niels, der sich niemals mit schnellen Antworten zufrieden gab, vertiefte sich in die
aufgeworfenen theologischen Fragen, bis er 1667 um die Aufnahme in die katholischen
Kirche bat. Für einige Jahre kehrte er auf Werben des dänischen Königs
nach Kopenhagen zurück, wo er als königlicher Anatom und Universitätslehrer
lehrte. Niels Wunsch, als Priester zu wirken, wuchs und wurde stärker, bis er
Ostern 1675 in Florenz seine erste hl. Messe feierte. Er war Seelsorger und Beichtvater
am Hof der Medicis.
Doch die Katholiken in Dänemark und Norddeutschland brauchten Seelsorger, und so
wurde Niels am 19. September 1677 in Rom zum Bischof geweiht. Fortan sollte er sich als
Apostolischer Vikar um die versprengten Reste katholischer Gemeinden in Norddeutschland
und Skandinavien (Apostolisches Vikariat des Nordens) kümmern. In Münster wirkte
Niels als Weihbischof und Leiter der Seelsorge.
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Doch Niels war authentisch und gradlinig. Als er sich gegen den Ämterkauf wehrte und
versuchte, das geistliche Leben von Laien und Klerus zu ordnen, wurde er nicht beliebt.
Persönlich lebte er immer bescheidener und einfacher, er wurde ein Asket. Was er von
geistlichen Amtsträgern forderte, zeigte er beispielhaft durch die eigene
Lebensführung. Damit geriet er in Widerspruch zum Lebensstil der oft aus dem Adel
stammenden höheren Geistlichkeit und wurde zu einem lebenden Vorwurf. In Reihen der
Hierarchie bekam er immer mehr Feinde.
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Niels letztes Gebet
"Jesus, sis mihi Jesus." - "Jesus, sei mir Retter."
Niels Grab
Nach seinem Tod wurde Niels einbalsamiert und in der Kirche der Medici, der Basilika San Lorenzo in Florenz beigesetzt.
Seligprechung
Am 23. Oktober 1988 wurde Niels Steensen durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Sein kirchlicher Gedenktag ist der 25. November.
Niels Stensen - ein bahnbrechender und vielseitiger Wissenschaftler
Niels Steensen wird heute nicht nur wegen seiner Liebe zu den Armen und seiner
Frömmigkeit verehrt, sondern auch weil er den Spagat zwischen Glaube und Wissenschaft,
Glaube und Vernunft schaffte. Er zeigt, dass Naturwissenschaften und religiöse
Einsicht keine Gegensätze sind. Niels war ein anerkannter Wissenschaftler, der
bahnbrechende Erfolge auf verschiedenen Gebieten zu verzeichnen hatte, u.a. hat er als
erster die Tränen- und Speicheldrüsen des menschlichen Körpers von den
Lymphknoten unterschieden. Er beschrieb das Ausführungsgangsystem der
Ohrspeicheldrüse, den Ductus parotideus.
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Illustration von Steensens
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