Heilige der Woche


01.01.2018.-07.01.2018.
Dr. Ulrike Kurth und Team, Deutschland





DIE HEILIGEN DREI KÖNIGE

Im Neuen Testament (Mt 2,1-12) ist die Rede von "weisen Männer, Magier oder Sterndeutern", die aus dem Osten kommend einem Stern folgen, der sie an die Krippe des neugeborenen Kindes bringt.

TRANSLATION

TRADITION UND MODERNE

Kölner Dom nachts: (c) Dieter Jacobi /
KölnTourismus GmbH

Der Dom zu Köln ist den Hl. Drei Königen geweiht. Dort liegen die Reliquien in einem kostbaren Schrein. 2014 wurde das 850. Jahr der Überführung nach Köln gefeiert.


Die Sternsinger - das sind rund 300.000 Mädchen und Jungen, die die Erinnerung an die Hl. Drei Könige wach halten und die zu Beginn eines jeden Jahres in königlichen Gewändern Gottes Segen zu den Menschen bringen und Geld für Kinder in Not sammeln.

Wie sie zu ihren Namen kamen

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte nehmen diese weisen Männer immer konkreter Züge an. Im Evangelium ist keine Anzahl von Magiern genannt, aber vom 6. Jahrhundert an spricht man von drei Männern - was abgeleitet wird von den Geschenken, die sie mitgebracht haben: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Dies sind auch ihre Attribute.
Vom 8. Jahrhundert an werden diese Männer mit Namen belegt, wobei auch diese Namen anfangs noch wechseln. Es gibt griechische und hebräische Versionen. Ungefähr vom 12. Jahrhundert an lassen sich fur die lateinische Tradition die Namen Caspar, Melchior und Balthasar belegen. Zu dieser Zeit etabliert sich auch der Titel "Könige".
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Wie sie zu ihre Reliquien nach Köln kamen

Ursprünglich sollen die Gebeine der Heiligen Drei Könige in Konstantinopel verehrt worden sein, wohin die Hl. Helena sie der Legende nach im 3. Jahrhundert gebracht hat. Allerdings hat Kaiser Konstantin sie schon wenige Jahre später Bischof Eustorgius I. geschenkt, der sie noch im 4. Jahrhundert nach Mailand überführte.

Nach der Eroberung Mailands durch Kaiser Barbarossa (1162) gelangten die Reliquien ach Koln. Am 23. Juli 1164 sind sie feierlich überführt worden, nachdem der Kaiser diese dem Kölner Erzbischof Rainald von Dassel geschenkt hatte. In Köln ist extra für diese kostbaren Reliquien eine Kirche gebaut worden. Seitdem ist Koln ein Zentrum der Verehrung dieser Heiligen und kann auf eine lange lebendige Tradition von Wallfahrten und Prozessionen zu Ehren der Hl. Drei Könige zurückblicken.

Kölner Dom: (c) Axel Schulten /
KölnTourismus GmbH

Der Weg, den der Kölner Erzbischof mit den Gebeinen nahm, war wohl überlegt und in seinem Verlauf bedeutungsvoll. Er ist zwar nicht in allen Einzelheiten, aber im Hauptverlauf belegt. Rainald verließ Italien uber den Pass des Mont Cenis Richtung Frankreich. Auf diese Weise reiste er mit den Hl. Drei Königen durch die damaligen "Drei Königreiche" des Reiches, nämlich Italien, Burgund und das Regnum Teutonicum (Deutschland). Überall auf seinem Zug entfachte Rainald einen Sturm der Begeisterung, der noch deutlich in den erhaltenen Berichten nachklingt.

Kölner Dom innen: (c) Axel Schulten /
KölnTourismus GmbH

Durch die Burgundische Pforte erreichte er den Oberrhein und gelangte dann zu Schiff nach Köln. Aufgrund einer keineswegs unzweifelhaften Überlieferung wird angenommen, dass die Reliquien des hl. Apollinaris unterwegs in Remagen zuruckgelassen wurden. Durch ein Wunder soll namlich die Weiterfahrt des Schiffes mit dessen Gebeinen verhindert worden sein. So wurde der Martinsberg von Remagen zum Apollinarisberg.

Am 23. Juli 1164 traf der Erzbischof dann mit den Reliquien in Köln ein. Sie wurden unter großem Jubel und begleitet von liturgischen Gesängen in den alten Dom getragen. Rainald wollte ursprünglich vermutlich die Bedeutung der Hl. Drei Könige für die Reichspolitik nutzen. Mit dem glorreichen Einzug in Köln begann die Begeisterung des gläubigen Volkes die Translation der Dreikönigsreliquien jedoch zu entpolitisieren. Die echte Frömmigkeit zerstörte schließlich die ideologischen Pläne zur Selbstdarstellung von Kaiser und Reich.
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Wie sie bis heute in Erinnerung bleiben

In der Geschichte der Hl. Drei Könige wird davon berichtet, dass sich die Heiligen Männer um das Kind Jesus sorgten, das sie vor Gewalt und Tod bewahren wollten. Vor allem wollten sie vermeiden, dass König Herodes den Sohn Gottes ermorden ließ. Und sie brachten dem Kind, Maria und Josef ihren Segen, was durch kostbare Geschenke, die eines Königs würdig sind, deutlich gemacht wurde.

Auch heute ziehen kleine Gruppen zu dritt oder zu viert von Tür zu Tür, um Kindern in Not zu helfen und Gottes Segen in die Häuser zu tragen. Die Hilfe geschieht konkret durch finanzielle Unterstützung und Projekte, die in den Ländern durchgeführt werden, wo Kinder keinen Zugang zu Bildung haben und früh in einen ausbeuterischen Arbeitsprozess eingespannt werden. Dafür sammeln Kinder, die als "Sternsinger" verkleidet sind rund um den Dreikönigstag Spenden. Und den Segen Gottes, den sie bei ihrer Aussendung in den Kirchen ihrer Gemeinden empfangen, bringen sie in die Häuser der Menschen.

Die "Sternsinger" gehören seit 2015 zum immateriellen Kulturerbe und sie sind ein schöner Beleg dafür, dass die Inspiration durch Heilige bis in unsere Tage fortlebt, denn das, was die Sternsinger jedes Jahr leisten, gründet auf der Tradition der "Weisen Männer", die dem Stern von Bethlehem folgten. Auch die heutigen Sternsinger folgen einem Stern.

Weitere Informationen: https://www.sternsinger.de/
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