Anmerkungen zur AUSWERTUNG

Während der Projektlaufzeit wurden immer wieder kleine Zwischenevaluationen durchgeführt, wenn die Partner zu Projekttreffen zusammenkamen. Anhand des Arbeitsplans standen die Fragen im Raum: "Arbeiten wir in Übereinstimmung mit dem Plan?" "Schaffen wir, was wir uns vorgenommen haben?".

Es zeigte sich bereits relativ früh, dass es im Arbeitsprozess mehr Impulse gab, als wir zu Beginn gedacht hatten. Da die meisten Partner bereits erfahrene Projektteilnehmer sind, hat das niemanden wirklich gewundert, denn Projektarbeit hat immer eine Eigendynamik. Aber dann ist es wichtig, ob diese neuen Ideen berücksichtigt werden können, ob sie den Projektrahmen sprengen, ob sie die Projektarbeit zunehmend erschweren. Die Projektgruppe war mit sechs teilnehmenden Einrichtungen überschaubar, so konnten schnell und unkompliziert Beschlüsse gefasst werden und die meisten Ergänzungen sind im Projekt berücksichtigt worden.

Die größte Überraschung war zweifellos die Wirkung der "Biblischen Bildworte". Was am Anfang nur als Präsentation und Beitrag zu "Sprache" gedacht war, hat ein Format bekommen, das alle überrascht - und natürlich gefreut - hat.

Eine ausdrückliche Evaluation anhand von Fragebögen kam erst im zweiten Projektjahr ins Spiel, weil sich durch Kontakte zu FHM in Bielefeld die Möglichkeit ergab, verschiedene Fragebögen zu entwickeln und diese von einer Gruppe von Studenten auswerten zu lassen.

Es war nicht einfach, die Studierenden an die Thematik heranzuführen und sinnvolle Fragebögen zu entwerfen. Zu Beginn waren es weitgehend quantitative Fragen, die möglicherweise bei einer größeren Gruppe interessant sein können, da die Gruppe von sechs teilnehmenden Partnereinrichtungen und den beteiligten gut 40 Dozenten aber überschaubar ist, ging es eher um qualitative Fragen und da taten sich die Studierenden eher schwer - was vielleicht auch an der Distanz zum Projekt als solches liegt. Aber diese konkrete Arbeit zeigte auch, dass es gar nicht so einfach ist, aussagekräftige Fragebögen zu konzipieren.

Die redaktionelle Arbeit hat dann am Ende eine Studierende allein fertiggestellt.

Die Fragebögen wurden den entsprechenden Gruppen zugeschickt und bis zum 15.11. wurde um Rücksendung gebeten.

Nun liegt die Auswertung der Studierenden vor. (Für die Befragung der Teilnehmer am Fortbildungskurs wurde bereits im Rahmen des Kurses ein leicht abgewandelter Fragebogen aus alten Kursen im Programm LLP benutzt.)

Insgesamt lässt sich feststellen, dass alle Gruppen - Dozenten, Lernende, Teilnehmer am Kurs zufrieden mit dem Projekt und dem Kurs gewesen sind. Man kann aber auch erkennen, dass viele bestätigen, wie tief die Frustration bei Lernenden sitzt, dass ihre kreativen Möglichkeiten häufig nicht erkannt, nicht gefördert oder mindestens akzeptiert sind. Für einige Lernende war die Projektzeit einfach zu kurz, der Anspruch, ein präsentables Ergebnis zu zeigen, zu hoch.

Es ist nicht so einfach, sich auf eine offene, nicht leistungsbezogene Arbeit einzulassen, wenn man immer nur anderes gewöhnt ist.

Das gilt auch für Dozenten. Den entstehenden Freiraum zu nutzen, ohne das Gefühl zu haben, dass "Zeit vergeudet" wird, ist nicht so einfach. Dozenten sind ebenfalls an ein zielgerichtetes Arbeiten gewöhnt und müssen erst lernen, damit umzugehen, dass Lernende ein eigenes Konzept entwickeln, wie sie sich an bestimmte Themen herantrauen.

Die Lernenden haben in übereinstimmender Weise bestätigt, dass ihnen die Teilnahme geholfen hat, Ängste zu überwinden, Mut zu haben Ergebnisse vorzustellen, sich zu trauen auch in einer Fremdsprache etwas zu präsentieren, was dann vielleicht nicht ganz fehlerfrei geschieht.

Bemerkenswert ist, dass die Lernenden sich an Inhalte herangetraut haben, die sie normalerweise wahrscheinlich eher nicht interessiert hätten: Erarbeitung von Objekten in einer GOTIK-Ausstellung, Formulierung von Gedichten (in einer Fremdsprache) über Fluchterfahrungen, Konzeption eines kurzen Videos, das dann ein Wettbewerbsbeitrag wird.

Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Ergebnisse überraschend vielfältig, bunt und anregend sind. Der Fortbildungskurs wird auch in 2019 angeboten, da der Zuspruch groß war und auch weiteres Interesse signalisiert wurde. Die Projektpartner dürfen zufrieden sein.